Wie ich dazu gekommen bin, als Mountainbike Guide zu arbeiten und 4 Tipps für alle Guiding Interessierten

Wie ich dazu gekommen bin, als Mountainbike Guide zu arbeiten und 4 Tipps für alle Guiding Interessierten

2012 bin ich meine erste Mini-Transalp von Garmisch nach Meran gefahren. Es war gleichzeitig auch meine erste Mehrtagestour. Ich hatte grossen Respekt. Vor allem davor, drei aufeinanderfolgende Tage im Sattel zu sitzen… Um meine Kondition machte ich mir keine Sorgen. Denn vorsorglich hatte ich mich für eine Einsteiger-Tour angemeldet mit maximal 1800 Höhenmetern und maximal 90 Kilometern. An unterschiedlichen Tagen, wohlgemerkt ;) 

Allein unter Männern

Wir waren eine buntgemischte Gruppe: Reinhard läutete seinen Ruhestand mit einer Transalp ein, Martin machte mit seinem vierzehnjährigen Sohn Männerurlaub, Lothar wagte sich nach langer Vorbereitung mit einem Herzschrittmacher auf den Weg über die Alpen, die Freunde Christian und Daniel suchten Ausgleich zu ihrer Tätigkeit als Dachdeckermeister. Und ich. Die Gemeinsamkeit beschränkte sich darauf, dass wir alle zum ersten Mal mit dem Mountainbike über oder vielmehr durch die Alpen fuhren. 

Anderen intensive Glücksmomente ermöglichen

Thomas, unser Guide, hat es trotzdem geschafft, dass jeder von uns nach drei Tagen voller Stolz und glücksstrahlend in Meran ankam. Das fand ich faszinierend. Ich wollte lernen, mit den unterschiedlichsten Erwartungen und Vorlieben der Teilnehmer umzugehen und soweit darauf einzugehen, dass alle gesund und glücklich am Ziel ankommen. Außerdem stellte ich es mir bereichernd vor, dazu beizutragen, anderen auch solch intensive Glücksmomente zu ermöglichen wie ich sie auf meiner ersten Transalp erleben durfte. 

Gedacht getan. Zurück zu Hause, habe ich mich direkt für eine Guide Ausbildung bei einem Tourenanbieter angemeldet. Der nächste Kurs fand allerdings erst im folgenden Frühjahr statt. Im Juni 2013 habe ich bereits meine erste Tour geguidet. Ich war die Strecke abgefahren und fühlte mich  durch die Guide-Ausbildung gut vorbereitet. Aufgeregt war ich trotzdem!

Guiden was ich selber buchen würde: Touren mit hohem Trailanteil 

Bei den ersten Touren, die ich geguidet habe, war ich oft die einzige Frau. Das hat sich inzwischen geändert. 2014 habe ich eine weitere Ausbildung bei er DIMB gemacht und bin als Guide zu Trailxperience gewechselt. Damit habe ich die Touren, die ich guide dem angepasst, was ich auch privat am liebsten fahre: Trails. Die Verantwortung, eine Gruppe über schmale Pfade zu guiden, habe ich mir anfangs noch nicht zugetraut. Reine Männergruppen hatte ich seitdem nicht mehr – ob das an der Trailorientierung liegt?

Schwitzen und schmerzende Beine gehören natürlich zu einer gelungenen Tour dazu. Erst sie machen aus der Ankunft am Gipfel ein Gipfelerlebnis. Allerdings stehen bei meinen Touren Kilometer und Höhenmeter nicht im Fokus. Es ist die Freude am Sich-Bewegen, am Aussicht-Geniessen, am Trail-Fahren und Kasknödel-Essen. Und natürlich das Gruppengefühl.

Jetzt kennt ihr den Weg, den ich gegangen bin. Er lässt sich sicherlich nicht verallgemeinern. Jeder Guide hat seinen ganz individuellen Werdegang und seine ganz persönliche Motivation.  

4 Tipps für alle Guiding Interessierten 

Für alle, die sich dafür interessieren, als Mountainbike Guide zu arbeiten, habe ich 4 Tipps zusammengefasst.

#1: Mache eine fundierte Ausbildung

In Deutschland bieten zum Beispiel die DIMB () oder der DAV sehr gute und fundierte Ausbildungen zum Mountainbike Guide an. 

#2: Lerne von anderen und bitte im Feedback

Fahre eine Tour als Co-Guide mit und lerne durch Beobachten. Übernimm in Abstimmung mit dem Guide für eine bestimmte Zeit die Führung der Gruppe um Praxiserfahrung in geschützten Rahmen zu sammeln und bitte den Guide um Feedback. 

#3: Fange mit leichten Touren an

Guide anfangs Touren, die für dich fahrtechnisch einfach sind und kenne die Route. Die Gruppe sicher und mit Freude zum Tourende zu bringen ist Herausforderung genug! 

#4: Die Gruppe steht an erster Stelle

Für einen Guide steht die Gruppe, ihre Sicherheit und ihr Spaß, immer an erster Stelle. Der schwächste Teilnehmer bestimmte das Tempo und die Schwierigkeit. Der Fahrspass des Guides steht hintenan.


Wer mehr dazu lesen möchte: in einem meiner ersten Beiträge hier auf dem Blog “Heute war der beste Tag - trotz Regen!” habe ich aufgeschrieben, was Guiden und Coachen für mich bedeutet.


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