Wo Mountainbiken Chefsache ist

Wo Mountainbiken Chefsache ist

Wo Bikebegeisterung auf Familiäres trifft

Ein Frühstücksbüffet, das keine Wünsche offenlässt – Rühreier? Frisch gepresster Apfel-Karotten-Saft? Bircher Müsli? Eine Bikegarage, die uns entspannt schlafen lässt. Ein Hotel-Chef, der keine Mühe scheut und während des Abendessens noch einen Guide für den nächsten Morgen organisiert. Und mit Morgen meine ich wirklich Morgen - 4 Uhr. Warum und wieso so früh ist eine andere Geschichte ;) Ein beheizter Outdoor-Pool in dem wir nach der Mountainbike-Tour noch ein wenig entspannen können. Ich bin mir sicher, da ist für jede*n etwas dabei, das unser Biker Herz höher bzw. eben entspannter schlagen lässt. Und all das bietet der Jagdhof in Latsch.

 

Wo Biken Chefsache ist

Im Jagdhof guidet der Hotel-Chef Martin höchstpersönlich seine Gäste. Man muss sich nur frühzeitig mit dem Jagdhof in Verbindung setzen – denn Martin ist bei seinen Gästen beliebt und sein Kalender entsprechend schnell gefüllt. In der Regel bietet er drei geführte Touren pro Woche an. Was ich dabei erwähnenswert finde: sie finden ab einem Teilnehmer statt. Falls im Urlaub also mal der Partner verletzt oder die Familie erkältet sein sollte, müssen wir nicht alleine radeln.

Wir haben die Ehre, eine Runde auf den Latscher Trails mit dem Chef höchstpersönlich drehen zu dürfen. Und Martin wäre nicht Martin, wenn er uns nicht mit einem Schmankerl überraschen würde. Wie es der Zufall will, startet am nächsten Tag ein E-Mountainbike Camp im Jagdhof. Und Martin hatte dafür gesorgt, dass Stephan Koch von Rotwild die E-Mountainbikes schon einen Tag eher bringt, sodass wir sie ausprobieren und neue Erfahrungen machen können. Für mich ist es das erste Mal, dass ich auf einem Mountainbike mit Motor sitze. So viel sei verraten: Ich finde es spassig und befinde es für wiederholungswürdig (ein eigener Artikel dazu folgt in Kürze).

Selbst wenn Martin bereits mit den Gästen unterwegs ist – wie bei uns am nächsten Tag – sorgt er für einen tollen Bike-Tag. Er gibt Touren-Tipps und auf Wunsch auch gleich die dazugehörigen GPS-Tracks, die natürlich schon auf die GPS-Leihgeräte gespielt sind. Beide Tourenempfehlungen – Kreuzjöchl und Rotbrunn-Trail – waren grossartig. Die Trails werde ich nicht das letzte Mal gefahren sein!

 

Wo Kultur zum Gesamterlebnis gehört

Auf der Runde mit Martin legen wir immer wieder Pausen ein. Während ich verschnaufe - ja, auch E-Bike fahren kann anstrengend sein ;) erfahre ich einiges über den grössten Wirtschaftszweig im Vinschgau – die Äpfel. Zum Beispiel, dass es 7 Genossenschaften gibt, die für die Lagerung und den Verkauf sorgen. Nur 10% der wunderhübschen Blüten, die sich während unseres Aufenthalts in ihrer vollen Pracht zeigen, werden zu Äpfeln. Der Grossteil wird händisch ausgezupft, denn mehr könnten die Bäume nicht tragen. Zwischen die Apfelbaumreihen werden sogenannte Wildlinge gepflanzt. Das sind unveränderte Apfelsorten, die nur eine Aufgabe haben: zur Befruchtung durch die Bienen beizutragen.

 

Wo sich auch ein Regentag aushalten lässt. Oder zwei. 

Das Vinschgau ist mit seinen angeblich 300 Sonnentagen im Jahr und seiner Vielfalt an Trails eine perfekte Mountainbike-Region (auch hier nachzulesen). Drei davon durften wir während unseres Aufenthalts erleben.

Ich habe mir fast einen Regentag gewünscht, um das gesamte Angebot vom Jagdhof auch auskosten zu können. Getröstet habe ich mich damit, dass der verpasste Sauna-Aufguss ein Grund ist, wieder zu kommen ;)

 

Wo auch Kleinigkeiten wichtig sind

Neben der eingangs erwähnten Bike Garage möchte ich noch zwei Annehmlichkeiten hervorheben, die zeigen, dass der Gast – in dem Fall wir, die Mountainbiker –  beim Jagdhof im Zentrum stehen:

Erstens den Bike Waschplatz mit Werkzeug, Bürsten, Lappen und Reinigungsmitteln vor der Garage. Wir haben das Werkzeug benutzt um unkompliziert den eigenen Sattel auf das Leihrad zu montieren. Natürlich wäre das auch mit dem Tool gegangen. Aber so war es viel komfortabler. Und vor der Rückreise konnten wir die Räder ordentlich putzen. Zwischendurch war es aufgrund des trockenen Wetters nicht nötig. Und ich kann euch sagen – es fühlt sich gut ein blitzsauberes Radl nach Hause zu bringen – Mutti wäre stolz ;)

Und zweitens konnten wir am Abreisetag noch problemlos duschen, obwohl wir schon ausgecheckt hatten. Als Guide und privat bin ich oft in Hotels und das ist nicht immer selbstverständlich – leider. Meistens fahre ich am Abreisetag zumindest noch eine kleine Runde. Und dann muss ich häufig noch ein paar Stündchen mit dem Zug zurückreisen – so war es auch diesmal. Meine Mitreisenden haben mir die Dusche sicher gedankt ;)

 

Wo familiäre Atmosphäre und Aktiv-Sein gelebt werden

Im Jagdhof fühlt sich wohl, wer seinen Urlaub in einem regelrechten Aktiv-Hotel verbringen möchte und eine familiäre Atmosphäre schätzt. Ich persönlich mag kleinere Hotels lieber und habe mich im Jagdhof die gesamte Zeit ausgesprochen wohl gefühlt - mir hat es an nichts gefehlt. Obwohl. Vielleicht doch. Eine Kleinigkeit. Aber eine entscheidende, die mich noch besser hätte schlafen lassen: wenn die Schlösser in der Bikegarage nicht mit Kabelbindern befestigt wären ;)

Für dich darf es etwas mehr Selbstversorgung sein? Dann ist vielleicht die Residence St. Johann die passende Unterkunft! Vor Kurzem habe ich einen Artikel über die lässigen Ferienwohnungen etwas weiter oben im Etschtal in Prad am Stilfser Joch geschrieben.

Preis und Buchung

Eine Nacht im Doppelzimmer Traumfänger für 2 Personen kostet zwischen 148 EUR in der Vorsaison und 170 EUR in der Top-Hauptsaison pro Person. Inkludiert sind Frühstück, Buffet am Nachmittag und 6- bis 8-Gänge Menü am Abend, Sauna und Aktivprogramm. Buchen kannst du über die Website www.jagdhof.com.

 

Anmerkung: Als im Januar eine Mail vom Jagdhof in mein Postfach flatterte mit der Frage, ob ich ein Wochenende lang das Aktivprogramm vom DolceVita Hotel Jagdhof in Latsch testen wolle, war für mich gleich klar: ja, ich will! Ich bekomme regelmässig Anfragen zu Kooperationen. Bisher habe ich allerdings immer abgelehnt. Denn mir ist es sehr wichtig, dass die Kooperation zum Inhalt meines Blogs passt. Bei der Anfrage vom Jagdhof stand das Erlebnis im Vordergrund – genau wie in meinem Blog. Der Jagdhof stellte die Unterkunft inklusive Verpflegung und Aktivprogramm.

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